Das „Meer der Wiener“

Der Neusiedler See ist wie der Plattensee einer der wenigen Steppenseen in Europa. Der See liegt sowohl auf österreichischem als auch auf ungarischem Staatsgebiet. Von der Fläche des österreichischen Teiles her gesehen ist es gleichzeitig der größte See Österreichs

Segeln für große und kleine Skipper

Bei hohen Windstärken rollen die Wellen wie am Meer und fordern von den Seglern und Surfern ihr Können unter Beweis zu stellen. Und dann ist der See wieder ruhig und friedlich.

Als Steppensee mit geringer Wassertiefe (etwa 1,5 m) wird der Neusiedler See vor allem von Regattaseglern anderer Reviere oft als feuchte Wiese bezeichnet. Diese fast beleidigende Bezeichnung hält jedoch auch jene nicht davon ab, immer wieder gerne zu kommen.

Auf keinem anderen See Österreichs bläst so häufig Wind, scheint so oft die Sonne.

Der See

liegt 114 Meter über dem Meeresspiegel, bedeckt ca. 320 km² und erreicht bei einer Breite von 6-14 Kilometern von Österreich bis Ungarn eine Länge von 36 Kilometern. Entfernte Orte können wegen der Erdkrümmung über das Wasser nicht gesehen werden. Die Höhe der Kalotte zwischen Neusiedl und Mörbisch beträgt 9,60 m. Funker benötigen also eine hohe Antenne. Die geographische Länge des Sees beträgt 17°45′ und die geographischen Breite 47°50′.

Wind

Für alle, die zum ersten Mal auf dem Neusiedler See Segeln, folgt hier ein kleiner Überblick über die vorherrschenden Windrichtungen. Die Angaben gelten nur für den Bereich Rust und weichen in anderen Teilen des Sees teilweise erheblich ab.

  • Nordwind: Mäßiger – lebhafter Wind
    vor allem nach Durchzug einer Front bis zur endgültigen Wetterbesserung. Während die Hauptwindrichtung exakt 0 Grad beträgt pendeln die langsam durchlaufenden Böen 5 bis 15 Grad in beide Richtungen!! Die Böen sind oft mindestens 1 Bft. stärker als der Grundwind, aber relativ leicht zu erkennen.
  • Nordwestwind / Westwind: Lebhafter – stürmischer Wind 
    während des Durchzugs einer Front. Hauptwindrichtung etwa 320 Grad. Schnell durchziehende, teils heftige Böen drehen hauptsächlich Richtung Westen (bis zu 15 Grad). Der Wind frischt darin um mindestens 1 Bft. auf.
  • Südwind: Mittlerer – starker Schönwetterwind
    Normalerweise ab drei Tage vor Durchzug einer Front, bzw. als Auswirkung eines saugenden Tiefdruckgebietes im Donauraum östlich von Wien. Zu Beginn mäßig stark, unmittelbar vor Ankunft der Front mitunter auch stürmisch. Hauptwindrichtung am Morgen/Mittag etwa 170 Grad, mit der Sonne drehend im Tagesverlauf bis 190 Grad. Böen laufen langsam durch, wodurch Kanten entstehen. Daher extrem schwierig zu segeln. Dreher bis 5 Grad von der Hauptwindrichtung.
  • Ostwind
    Bei anhaltendem Schönwetter am Vormittag Thermik, die in Ufernähe kurzzeitig bis zu 2 Bft. erreichen kann. Wind stirbt normalerweise mit der Tageserwärmung. Für Regatten üblicherweise nicht geeignet.

Wellenbild

Durch die geringe Wassertiefe ergibt sich ein schwierig zu segelndes Wellenbild. Die Wellen sind steiler als jene auf tiefen Gewässern, haben jedoch den gleichen Rhythmus (3 kleine, 2 große).

Die Wellenbewegung erfolgt nahezu nie exakt zur Windrichtung und weicht normalerweise immer nach rechts ab. Die Wellen sind wesentlich höher, als man es von der Wassertiefe erwarten würde.